Wirtschaftsausschuss des Stuttgarter Landtags bewilligt sechs Millionen Euro für Freiburger Projekt.

Bei der Eindämmung der Ausbreitung des Corona-Virus setzt das Land Baden-Württemberg nun auch große Hoffnungen auf ein Corona-Schnelltestgerät, das derzeit in Freiburg entwickelt wird. Das mobile Gerät soll innerhalb von 30 bis 40 Minuten sehr verlässliche Analysen über eine Infizierung einer getesteten Person mit dem Corona-Virus ermöglichen und etwa in Arztpraxen und Apotheken, aber auch mobil in Notarztwagen oder an Grenzübergängen genutzt werden können, heißt es in der Projektbeschreibung. Die Genauigkeit der Testergebnisse soll bei über 95 Prozent liegen.

Um die Forschungsarbeiten voranzutreiben, unterstützt das Land das gemeinsame Projekt des Freiburger Hahn-Schickard-Insituts und der aus dem Institut hervorgegangenen Spindiag GmbH, einem Startup, mit 6 Mio. EUR. Die Mittel hat der Wirtschaftsausschuss des Stuttgarter Landtags am Dienstag in einer kurzfristig einberufenen Sondersitzung einstimmig freigegeben. Das Gremium ist damit einem Antrag von Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) gefolgt.

„Damit gehen wir einen wichtigen Schritt bei der Eindämmung der Corona-Ausbreitung, denn das neue Testgerät wird die Erkennung von Infizierten maßgeblich beschleunigen und vereinfachen“, sagte die Ministerin. Der FDP-Politiker Erik Schweikert hatte sich am Dienstagmorgen persönlich in Freiburg über den aktuellen Stand informiert und seinen Ausschusskollegen anschließend in der Videoschaltkonferenz die Zustimmung zu der Finanzhilfe empfohlen.

Das Hahn-Schickard-Institut und die Spindiag GmbH haben bereits ein Testsystem für den Nachweis antibiotikaresistenter bakterieller Erreger entwickelt.

Auf dieser Basis wollen die Projektpartner nun innerhalb weniger Wochen den Corona-Schnelltest entwickeln und zur Anwendungsreife bringen. Mit diesen Geräten könnten auch die bisherigen Transportzeiten der Proben zum Labor und zurück entfallen.

Ziel müsse es sein, dass die neuen Corona-Schnelltests in Baden-Württemberg spätestens Anfang Juli 2020 zur Verfügung gestellt werden können, sagte Schweikert. Die Landeshilfe sorge hier für einen mehrwöchigen Zeitgewinn.

Quelle: Muschel, Roland – Schwäbische Post